Sonntag, 27. Dezember 2009

Im Garten

Die erste nähere Begegnung mit einem Igel, an die ich mich lebhaft erinnere, - außer sie überfahren auf der Straße zu sehen :-( - war vor vielen Jahren in unserem örtlichen Zoo, dem Tierpark in Göppingen. Es war Winter und ich mistete den Känguruhstall aus. Natürlich ist dort im Winter noch mehr Heu als während des Sommers, um unsere kleinen Bennetts warmzuhalten. Ich mistete also vor mich hin und steckte gerade meine Mistgabel in den Heuhaufen im Eck, als der Haufen sich plötzlich bewegte.

Natürlich wißt ihr schon, was es war, aber ich damals nicht. Ich war schon früher von Ratten angesprungen worden und sprang automatisch zurück. Aber anstelle einer Ratte sah ich einen Igel, einen ziemlich großen Burschen sogar. Kein Wunder, daß die Känguruhs im vorderen Stallteil geblieben waren!

Wir entschieden, ihm woanders ein neues Nest zu machen, wo er nicht die ganze Zeit gestört würde.
Ich kann mir nicht sicher sein, aber ich möchte gern glauben, daß er es war, die viele Jahre lang immer wieder zurückkam, um den Winter im Tierpark zu verbringen.

Dann war da natürlich noch der kleine Kerl, der von Frieda hochgezogen wurde, der guten Seele des Tierparks über viele, viele Jahre. Als er (oder sie, ich erinnere mich nicht) kräftiger war, brach er jede Nacht aus seiner Kiste aus und verwüstete die Küche. So ein kleines Wesen, aber so voller Energie. Sie muß ihn tatsächlich gut gefüttert haben!

Im Garten bei meiner Schwester waren auch immer wieder einmal Igel. Sie erschreckten ab und zu die Katzen, wenn sie laut grunzten. Das geschah den Katzen recht, man stört ein Paar nicht in intimen Momenten, auch wenn Katzen denken, es ist ihnen immer und überall erlaubt, sich einzumischen.

Eine sehr enge Begegnung mit einem Igel war, als wir einen "retten" mußten. Meine Schwester und Mutter begleiteten mich eines Nachts nach Hause und da saß er mitten auf der Straße. Meine Schwester und ich haben beide weiche Herzen und wir waren sicher, daß er überfahren werden würde. Natürlich hatte ich keine Handschuhe dabei, aber zu guter Letzt saß er in einem Garten neben der Straße (ich war so froh, daß keiner herauskam und fragte, was ich in ihrem Garten machte!), vermutlich ein bißchen verwirrt darüber, was ihm jetzt widerfahren war.

Gestern fragte sich eine liebe Plurk-Freundin, die auch Igel liebt, ob ich ein Ornament aus Draht machen könnte. Das war eine Herausforderung, der ich nicht widerstehen konnte.
Ich verwendete gunmetal- und elfenbeinfarbenen Kupferdraht. Das Problem war, daß der elfenbeinfarbige anders beschichtet ist, was bedeutet, daß es schwerer ist, mit ihm zu arbeiten. Der Draht fühlt sich auch nicht so biegsam wie der gunmetalfarbene an. Einem Konzert von Max Raabe und seinem Orchester zuzuhören half mir, entspannt genug zu bleiben, um das Stück fertigzustellen.

Heute beschloß ich, es auf andere Art zu probieren, außerdem mit Bronzedraht anstelle des elfenbeinfarbenen. Der Bronzedraht ist auch nicht so glatt wie mein geliebter Kupferdraht und außerdem benutzte ich kleinere Haken, also dauerte es etwas länger, aber am Ende war ich ziemlich glücklich mit dem Design. Ich denke, ich war von meinen Steiffigeln inspiriert.
Ich schätze, ich bin noch nicht fertig mit dem Experimentieren. Ich brauche einen guten Weg, Ohren und Füße zu befestigen. Und dann war da noch die Idee, ein paar Bauernhoftiere zu machen .... hmm ........


Hier seht ihr sie zusammen auf ihrem kleinen Stück (künstlichem) Gras und Blumen.


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