Freitag, 28. Januar 2011

Schlußfolgerungen und Dellen

Ich liebe Sherlock Holmes, ich habe ihn immer geliebt. Ich habe mir immer gewünscht, daß ich so schlau wie er sein könnte, seine Fähigkeit des schlußfolgernden Denkens hätte und vielleicht in London leben würde.
Die Art, wie er den Beruf eines Mannes oder einer Frau an einem Tintenfleck auf dem Arm erkennt oder ihre Vergangenheit von einer verblichenen Tätowierung, ihre Identität selbst hinter einer Maske oder die Lebensumstände eines Mannes von einem genauen Blick auf seine Melone ... einfach Wahnsinn.

Und dann frage ich mich manchmal, was er über mich sagen würde. Würde er erkennen, daß ich Bibliothekarin bin, an meinen langen Haaren und der Brille (ihr wärt überrascht, wieviele Leute mir früher zu sagen pflegten, daß das perfekte Gründe dafür wären, Bibliothekarin zu werden)? Er wäre sicher imstande, an meinen Kleider vier verschiedene Arten und Farben von Katzenhaar aufzuspüren, also wären meine pelzigen Freunde wohl kein Geheimnis für ihn, aber könnte er wohl aufgrund eines Blicks auf meine Melone etwas über  mich sagen? Die stieß diesen Gedankengang übrigens an ... neulich setzte ich meinen Hut auf und da kam mir "Der blaue Karfunkel" in den Sinn.
Dann schaute ich meinen Fingernagel an.



Egal wie oft und sorgfältig ich ihn feile, da ist immer diese kleine Delle, die zurückkommt. Würde Sherlock wissen, daß das die Stelle ist, wo mein Nagel meinen Häkelhaken berührt, um ihn beim Arbeiten stillzuhalten? Ich muß zugeben, ich weiß nicht, wie die Engländer ihre Häkelhaken halten. Hier sieht man zwei verschiedene Arten, Leute halten sie entweder wie Stifte oder wie zum Beispiel Hämmer. Ich bin von der Hammersorte, das andere klappt bei mir nicht.

Genug geschwafelt. Ich glaube, ich werde jetzt mal meine Delle feilen .....

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