Donnerstag, 4. Juni 2015

Flower Power Hippie Zeit - Teil 1, Die Kleidung

Von den 20er zu den 60ern ist es ein ziemlicher Sprung, ich weiß. Ich kann mich nicht einmal erinnern, wie ich mich entschl0ß, ein Hippie-Outfit zu machen, ich wußte nur, daß ich diesmal etwas ganz anderes als die Flapper machen wollte.
Und anders ist es.

Francie, diesmal unser hübsches Puppenmodell, ist aus der Malibu-Serie und wurde von 1971 bis 1977 hergestellt. Statt des regulären Franciekopfes hatte sie den lächelnden Caseykopf.
Diese Malibu Francie hatte einen sehr schlechten Friseur besucht, einen, der noch schlechter als ich war. Er ließ sie statt mit einer Frisur mit einem Haufen Borsten auf dem Kopf zurück. Leider war das zu einer Zeit, als ich das Rerooten nach ein paar Versuchen aufgegeben hatte, um andere Dinge auszuprobieren, also verbrachte Francie ihr Leben versteckt auf einem Regal hinter der Tür.
Dann fand ich sie wieder und dachte, daß sie mit ihrem fröhlichen Lächeln ein wunderbares Blumenkind abgeben würde.

Verglichen mit den ersten zwei Puppen hat Francie nochmal eine ganz andere Figur. Sie ist kleiner als Barbie - deren Cousine sie übrigens ist - und nicht so kurvig, also mußte ich im Bezug auf die Armlöcher und die Träger ein völlig neues Muster machen.

Zuerst machte ich das Top. Ich durchstöberte Bilder von Batikshirts und entschied mich für ein wellenartiges Regenbogendesign. Ich webte Vorder- und Rückenteil in einem Stück, nähte die Fäden ein und die Seiten zusammen, und dann ging ich völlig über Bord, indem ich lange Fransen machte.


Als nächstes kam die "Leder"weste in einer Mischung aus zwei meiner liebsten braunen Perlenfarben. Im Gegensatz zum Top läßt sich die Weste ausziehen. Sie hat Fransen oben an den Armlöchern.


Ich machte eine ziemlich lange Pause, bevor ich den Rock anging. Ich wußte nur, daß ich irgendeine Jeansfarbe wollte, daß er lang und weit sein sollte, und daß ich wieder das Regenbogenmotiv aufgreifen wollte.
Schließlich beschloß ich, ihn in vier Bahnen zu machen und diese zusammenzunähen. Um Ziernähte zu imitieren, benutzte ich dafür roten Faden.
Das war der schwierigste Teil. Die durchgehend blauen Bahnen waren ziemlich langweilig zu weben, und anstatt schneller zu gehen, weil sie einfacher waren, machten sie beinahe meine Motivation kaputt. Die Bahnen zu verbinden war in Ordnung, aber dann mußte ich oben abnehmen, damit der Rock an Francies Taille paßte.
An diesem Punkt wußte ich, daß es schlauer gewesen wäre, zuerst den Rock zu machen. Die Fransen des Tops kamen mir sowas von in die Quere. Mit zusammengebissenen Zähnen und viel Augenrollen bekam ich es schließlich hin.


Dann hatte ich die Idee für einen breiten Gürtel in Ziegelsteinstich. Das einzige Problem war, was ich als Schnalle nehmen könnte.
Eine richtige Schnalle fand ich nicht, aber dann hatte ich noch eine Idee. Jepp, manchmal kommen sie einfach nur so angerannt.
Ich nahm einen meiner Knebelverschlüsse und zwickte die kleine Öse ab. Nicht schlecht, oder?


Nun hatte ich ein komplettes Outfit und brauchte nur noch ein paar mehr Accessoires ... und Haare. Davon werde ich euch das nächste Mal erzählen.

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